8. Mai 2010: Veranstaltung in der Kreisstadt Eutin am 65. Jahrestag der Befreiung

Kategorie: Veranstaltungen Veröffentlicht: Sonntag, 09. Mai 2010

Angeregt durch die VVN-BdA Ostholstein wurde in Eutin zum 65. Jahrestag der Befreiung am 8. Mai gemeinsam mit anderen Organisationen und Parteien eine Bündnisveranstaltung durchgeführt. Von der SPD, der FDP und der CDU nahmen keine offiziellen Vertreter teil, obwohl auch diese Parteien eingeladen worden waren. Teilnehmer waren jedoch die Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V. aus Hamburg, der Deutsche Freidenker-Verband (DFV), Landesverband Nord e.V. und die DKP-Gruppe Lübeck-Ostholstein sowie Teilnehmer aus dem Antifabereich. Für den DFV nahm Angelika Scheer an der Podiumsdiskussion teil. Moderiert wurde die Veranstaltung, die in den "Schlossterrassen" unmittelbar am Eutiner See stattfand, von einem Vertreter der DKP.


Holger SchultzeZunächst las Holger Schultze von der Will-Bredel-Gesellschaft aus dem Buch »DIE PRÜFUNG«, das der Hamburger Arbeiterschriftsteller unmittelbar nach seiner Entlassung aus dem Hamburger KZ Fuhlsbüttel ("Kolafu") 1934 im Exil in der Tschechoslowakei geschrieben hatte und das in mehren Sprachen übersetzt weltweit eines der ersten Berichte aus einem KZ in Deutschland war.

Seit längerem wird die holsteinische Kleinstadt, die vor allem durch ihre Festspiele am Eutiner See und als Rosenstadt bekannt ist, von einer Neonazigruppe mit den Namen »AG 5« terrorisiert. Schülerinnen und Schüler wurden körperlich bedroht, rechte Schmierereien an vielen Ecken der idyllischen Kleinstadt wie zum Beispiel zum Hitler-Geburtstag am 20. April usw. Erst kürzlich wurden die Scheiben einer Gaststätte in Eutin-Fissau mit Steinen, die in Flugblättern der genannten Gruppe eingewickelt waren, eingeworfen, weil die Wirtin es gewagt hatte, ein angekündigtes Antifa-Konzert nicht abzusagen. Erst diese faschistischen Aktivitäten veranlaßten auch die örtlich Presse wie die Tageszeitungen »Ostholsteiner Anzeiger«, »Lübecker Nachrichten« und andere Blätter auf die seit zwei Jahren wiederholten Warnungen der Antifagruppe zu reagieren und über deren Veranstaltungen zu berichten, sowie den VVN-BdA-Vorsitzenden Volker Rätzke zu interviewen.

Inmitten des bunten Treibens auf dem Marktplatz Eutin hatte am Vormittag des 8. Mai bereits ein großer Informationsstand des Bündnisses mit reger Beteiligung die Bürger auf die  Veranstaltungen der Antifaschisten aufmerksam gemacht. Wie Volker Rätzke in der nachmittäglichen Veranstaltung berichtete, gab es keine verbalen Widersprüche gegen das Infomaterial der Initiative über die Aufklärung über den rechten Terror in der Geburtsstadt des Komponisten Carl Maria von Weber, die einst das "Weimar des Nordens" genannt worden war.