Habemus Europam

Kategorie: Aktuell Veröffentlicht: Freitag, 17. Juni 2005
VATIKANSTADT/MÜNCHEN (german-foreign-policy.com) - Das neue Oberhaupt der katholischen Kirche preist Europa als ,,christliche(s) Abendland" und sieht an den Quellen der heutigen EU eine ,,gemeinsame Reichsidee" wirken. Erneuerer dieser Idee sei der in Aachen residierende ,,Karl der Große" gewesen, dem in der Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer folgte, verkündet der Heilige Vater. Dem aus Bayern stammenden Papst wird von zahlreichen Deutschen zugearbeitet, die ,,Schlüsselbehörden der Kurie" besetzen. Wegen des germanozentrischen Papsttums und seiner offenkundigen Nähe zu ultranationalistischen Kreisen kommt es zu besorgten Nachfragen katholischer Laien und internationaler Kritiker. Sie verweisen auf die Lebensgeschichte des neuen Kirchenoberhaupts. Joseph Ratzinger war als deutscher Flakhelfer für den NS-Rüstungsbetrieb BMW (Bayerische Motorenwerke) tätig, nahm Besatzungsaufgaben in Ungarn wahr und wurde später des ,,theologischen Antisemitismus"   verdächtigt. Prominente Berliner Politiker rufen ihre Landsleute dazu auf, für den deutschen Papst ,,Stolz" zu empfinden.

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