Weltfestspiele im Land des Befreiers Simon Bolivar

Kategorie: Aktuell Veröffentlicht: Freitag, 16. September 2005
15.000 Jugendliche aus aller Welt nahmen teil an den 16. Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Venezuela. Unter dem Motto "Für Frieden und Solidarität! Wir kämpfen gegen Imperialismus und Krieg!" berieten sie vom 7. bis 15. August über gemeinsame Strategien im Kampf um ihre Rechte. In Konferenzen und Seminaren ging es um so unterschiedliche Themen wie Frieden, Arbeit, Ausbildung, Kinderrechte, Umwelt oder Faschismus. Auf einem zweitägigen Antiimperialistischen Tribunal klagten die Völker der Welt den Imperialismus an. In einer vierseitigen Abschlusserklärung fassten die Delegierten ihre Ergebnisse zusammen.
Schon auf der Eröffnungsveranstaltung auf dem Paradeplatz des Militärgeländes Fuerte Tiuna in Caracas sprach Präsident Hugo Chavez zu den Delegierten. Hier und während seiner Reden auf dem Festival bekräftige er das sozialistische Ziel der Bolivarianischen Revolution Venezuelas. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sei das internationale Kräftegleichgewicht verloren gegangen. Damit konnte der Imperialismus seine kriegerische und neoliberale Politik voll entfalten. Deshalb sei die "erste Revolution im 3. Jahrtausend", so Chavez über Venezuela, so wichtig. Mit ihr werde der richtige Weg aufgezeigt, um der Gefahr des Untergangs der Menschheit durch die Umweltzerstörung zu begegnen. Sein Land befinde sich in einer Übergangsphase zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Rund 80 Prozent der Bevölkerung unterstützen seine Politik. Deutlich sichtbar wird dies durch Wandmalereien und T-Shirts mit der Losung "Eine andere Welt ist möglich, wenn sie sozialistisch ist". Die Delegierten wurden in ihren Unterkünften von enthusiastischen Revolutionären betreut.

Die Bevölkerung aus den "Barrios", den Armenvierteln, steht hinter ihrem Präsidenten. Immer wieder erklären sie, die die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, dies sei die erste Regierung die Politik in ihrem Interesse macht. Nach einem misslungenen Putsch und der gescheiterten Sabotage der Erdölindustrie hat die Regierung Chavez den Ölkonzern PDVSA unter ihre Kontrolle gebracht. Seine Erträge machen 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Mit diesem Geld werden Missionen für Gesundheit, Bildung und die vollständige Alphabetisierung der Bevölkerung finanziert. Alles in allem kehrten die glücklichen Delegierten von einer Reise ins Herz einer Revolution zurück.

Mirko Knoche,

In Hamburg findet zu dem historischen Ereigniss u.a. folgende Veranstaltung statt:

Freitag, 23. September, 19.00 Uhr
im Magda-Thürey-Zentrum, Lindenallee 72 in Eimsbüttel

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde, liebe Venezuela-Interessierte,


vom 8.-15. August fanden in Caracas/ Venezuela die 16. Weltfestspiele der Jugend und Studenten statt. Über 17.000 fortschrittliche Jugendliche aus 144 Ländern tauschten acht Tage lang  rfahrungen in Kämpfen und Auseinandersetzungen aus. Mehr als 200 Delegierte aus Deutschland waren dabei, darunter mehrere Jugendliche aus Hamburg. Fünf davon wollen jetzt von ihren Erfahrungen berichten. Die Soszilaitsche Deutsche Arbeiter-Jugend (SDAJ)Hamburg lädt euch dazu
herzlich ein. Diskutiert und informiert wird über den revolutionären Prozess in Venezuela und natürlich über das konkrete Erleben der Weltfestspiele. Wir zeigen Fotos aus dem "Land im Aufbruch". Zum Hintergrund: Nach dem Putschversuch gegen den Präsidenten Chavez im April 2002 ist die bolivarianische Revolution in die Offensive gegangen. Alphabetisierungskampagnen, soziale Missionen, wirtschaftliche und politische Integration Lateinamerikas mit der bolivarianischen Alternative zu ALCA, haben in Venezuela zu weitreichenden Veränderungen geführt. Politisch polarisiert, gibt es immer wieder Auseinadersetzungen zwischen der vorwiegend reichen Opposition und den "Chavistas". Auch gegen die Weltfestpiele gab es von den oppositionellen Medien eine Hetzkampagne. Und Venezuela bereitet sich auch auf eine Verschärfung der Angriffe gegen die
bolivarianische Revolution vor: Reservisten werden im "asymmetrischen Krieg" trainiert, für den Fall einer militärischen Intervention nach dem irakischen Muster.
Präsident Chavez spricht seit einigen Monaten vom Aufbau des Sozialismus des XXI. Jahrhunderts. Parolen wie "eine andere Welt ist möglich, wenn sie sozialistisch ist" bestimmten während der Weltfestspiele das Straßenbild von Caracas. Aber was bedeutet Sozialismus in Venezuela und wie sind die konkreten Fortschritte im bolivarianischen Prozess einzuschätzen?